Telemetrie

Die Telemetrie ermöglicht vor allem die Verfolgung großräumiger Ortsbewegungen von Neunaugen und Fischen, die sich mit vergleichsweiser hoher Geschwindigkeit in einem großen Aktionsradius bewegen. Ein telemetrisches System besteht unabhängig davon, ob es wie im Falle der Radiotelemetrie mit Funkwellen oder bei der akustischen Telemetrie mit Schall arbeitet, grundsätzlich aus einem Sender und einem Empfänger.

Der als Emitter bezeichnete Sender wird vorzugsweise in die Bauchhöhle eines Fisches appliziert. Anhand der individuellen Signale, die das Implantat sendet, kann das Tier in einem Radius von bis zu 500 m von einem Empfänger so lange verortet werden, bis die Batterie des Senders erschöpft ist. Während bei der Radiotelemetrie über der Wasseroberfläche installierte Antennen eingesetzt werden, dienen bei der akustischen Telemetrie Hydrophone als Empfänger unter Wasser. Ob Radio- oder akustische Telemetrie eingesetzt wird, ist jeweils vom Untersuchungsauftrag, den im Projektgebiet herrschenden Umweltbedingungen sowie dem gewünschten Zeitraum abhängig, in dem Fische verfolgt werden sollen.

Akustischer JSATS-Sender

Ausbringen eine Boje zwecks Exposition eines Hydrophons

Zur Zeit wird das Abwanderverhalten von Aalen aus der Lahn mittels akustischer Telemetrie erforscht. Hierfür werden pro Abwandersaison bis 2025 jeweils 250 Aale intraabdominal besendert, um mit Hilfe von 20 Hydrophonen ihre ortsveränderlichen  Bewegungen über eine Serie von 10 Wasserkraftwerken zeitlich und räumlich präzise verfolgen zu können. Diese Erkenntnisse werden im Anschluss mit den während eines Abwanderereignisses herrschenden Umweltbedingungen korreliert, um schließlich die Auslöser (Trigger) für das Migrationsverhalten zu identifizieren.

Dieses Projekt ist eine Maßnahme aus dem Lila Living Lahn Projekt und wird in Kooperation mit CDM Smith und dem Ingenieurbüro Kauppert durchgeführt.

Projektgebiet

Markierte Aale werden in die Freiheit entlassen