RFID-Technik
Seit Mitte der 1980er Jahre steht mit der RFID Technologie (Radio Frequency Identification) unter Verwendung von als PIT-Tags (Passive Integrated Transponder) bezeichneten Tiertranspondern, eine sehr schonende Markierungsmethode zur Verfügung, mit der nicht nur Zoo-, Haus- und Nutztiere, sondern auch Fische individuell gekennzeichnet und berührungslos identifiziert werden können.
PIT-Tags in den Größen 11x2 mm, 23x3,9 mm und 32x3,9 mm
Antenne lädt induktiv den Transponder auf
Antenne lädt induktiv den Transponder auf
Funktionsprinzip
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Der aufgeladene Transponder sendet ein Datenpaket an die Antenne
Der aufgeladene Transponder sendet ein Datenpaket an die Antenne
Da ein Transponder keine eigene Energiequelle benötigt, ist die Markierung damit ein Leben lang und ggf. darüber hinaus identifizierbar. Zudem sind die kleinen und weniger als 1 Gramm leichten Tiertransponder schonend applizierbar, gut verträglich und beeinträchtigen weder das Verhalten, noch die Reproduktionsfähigkeit eines Fisches.
Seit etwa 20 Jahren in den USA und Kanada gebräuchlich, werden RFID-Anlagen zunehmend auch in Europa für fischökologische Freilandstudien eingesetzt. Da allerdings die Reichweite der Antennen limitiert ist, kommen RFID-Anlagen nur in kleineren Gewässern zum Einsatz oder die Antennen werden an Engstellen installiert, z. B. in Fischwegen.
Das Institut für angewandte Ökologie GmbH arbeitet bereits seit Anfang der 1990er Jahre mit RFID und besitzt fundierte elektrotechnische Kenntnisse sowie umfangreiche Erfahrungen mit der Herstellung von Antennen, Installation und den Langzeitbetrieb auch komplexer RFID-Anlagen.
So sind wir in der Lage bis zu 30 Quadratmeter große oder 15 m lange RFID-Antennen anzufertigen und zu tunen, was eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass selbst schnell schwimmende Fische optimal detektiert werden. Zudem können wir aufgrund eigener technischer Entwicklungen mit einem PC bis zu 36 Antennen betreiben, während der aktuelle Standard sich auf 4 Antennen beschränkt.
Schließlich wurden bisher von uns im Rahmen verschiedener RFID-Projekte etwa 100.000 Fische unterschiedlichster Arten transpondiert und u. a. in Elbe, Wupper, Diemel und Hochrhein entlassen, um deren klein- und großräumige Wanderungen sowie die Wirksamkeit von Fischwegen zu untersuchen.
Lage eines Transponder im Fisch
Reihe von RFID-Rahmenantennen
Referenzprojekte
- 2017 - 2019: PIT-Tagging Hochrhein: Monitoring der Fischwanderungen im Hochrhein mittels HDX-Transpondern.
- 2016 - 2017: Grundlagenuntersuchungen zum Fischaufstieg an Ausleitungsstandorten am Beispiel der Diemel
- 2014 - 2018: Monitoring von Fischwanderungen in der Wupper mittels HDX-Transpondern.
- 2009 - 2018: Monitoring des Fischaufstiegs über das Umgehungsgerinne sowie den neuen Doppelschlitzpass am Wehr Geesthacht an der Elbe mittels Transponder-Technologie.
Publikationen
SCHWEVERS, U. & B. ADAM (2018): Zur Sackgassenwirkung von Ausleitungskraftwerken für stromaufwärts wandernde Fische. - Wasser & Abfall 20/7+8, 67 - 71.
ENGLER, O. & B. ADAM (2014): HDX-Monitoring Wupper: Untersuchung der Wanderung von Fischen, Untersuchungszeitraum vom 31. Oktober 2013 bis 31. Mai 2014.
ADAM, B. & U. SCHWEVERS (1997): Zur Funktionskontrolle von Fischwegen - Einsatz automatischer Kontrollstationen unter Anwendung der Transponder-Technologie. - DVWK-Schrift 119, Bonn (Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH), 100 S.